Müllaufkommen

Im Durchschnitt wurden im Jahr 2015 rund 454 Kilogramm pro Einwohner Haushaltsabfälle erfasst. Etwa 453 Kilogramm Haushaltsabfälle produziert im Schnitt jeder Einzelne in Deutschland pro Jahr – oder umgangssprachlich: Müll. Im Jahr 2013 kamen so laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes insgesamt 37,3 Millionen Tonnen Abfall zusammen. Um sich die Abfallmenge vorzustellen, hier ein Vergleich: Ein schwerer Lastzug in Deutschland darf bis zu 40 Tonnen transportieren und misst maximal 18,75 Meter. Würde man den deutschen “Müllberg” eines Jahres auf Lastzüge verteilen, bräuchte man 915.000 Lkws. Aneinandergereiht würden sie ungefähr von Deutschland bis nach Neuseeland reichen.
Pro Kopf und Tag (!) macht das 1,2 Kilogramm. Ein Teil des Abfalls wird wiederverwertet und recycelt. Doch Abfälle zu vermeiden ist noch besser. Das schont von Beginn an die Umwelt und die Ressourcen.

618 Kilogramm Abfall pro Kopf im Jahr 2014: Deutschland ist deutlich über dem EU-Durchschnitt (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Nach vorläufigen Schätzungen fielen 2014 in Deutschland im Durch­schnitt 618 Kilogramm Siedlungs­abfall je Einwohner an. Damit lag die Abfall­menge deutlich über dem EU-Durchschnitt von rund 474 Kilogramm je Einwohner. Einen noch höheren Wert gab es nur in Dänemark (758 kg). Hingegen war das Abfall­aufkommen vor allem in den östlichen EU-Staaten deutlich geringer. Die niedrigsten Mengen je Einwohner verzeichneten Rumänien (254 kg in 2013) und Polen (272 kg).
Zu den Siedlungs­abfällen (kommunalen Abfällen) zählen Haushalts­abfälle, vergleichbare Abfälle aus Gewerbe und Industrie sowie Verpackungs­abfälle.
Weitere Daten stehen in der Eurostat Datenbank und auf der nationalen Themenseite Umweltzur Verfügung.

Haushaltsabfälle im Jahr 2015 leicht gesunken (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Im Jahr 2015 wurden nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) insgesamt 37,3 Millionen Tonnen Abfälle bei den Haushalten eingesammelt. Dies waren 0,6 % oder 0,2 Millionen Tonnen weniger als 2014. Im Durchschnitt wurden im Jahr 2015 rund 454 Kilogramm pro Einwohner Haushaltsabfälle erfasst.
Den größten Anteil am Abfallaufkommen hatten die getrennt gesammelten Abfälle mit 59 %. Das waren 21,9 Millionen Tonnen oder 267 Kilogramm pro Einwohner. Während es bei den Wertstoffen (hierzu zählen Papier, gemischte Verpackungen und Glas) mit 12,1 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Anstieg von 0,4 % gab, gingen die organischen Abfälle um knapp 0,2 Millionen Tonnen oder 1,8 % auf 9,7 Millionen Tonnen zurück. Die Abnahme der organischen Abfälle dürfte in erster Linie mit der langanhaltenden Dürreperiode in Deutschland im vergangenen Jahr zusammenhängen. Dabei fiel der Rückgang der Abfälle aus der Biotonne (– 0,7 %) wesentlich geringer aus als bei den Garten- und Parkabfällen. Hier sank die Menge von gut 5,2 Millionen Tonnen um 2,7 % auf knapp 5,1 Millionen Tonnen im Jahr 2015.
Mit 13,1 Millionen Tonnen beziehungsweise 159 Kilogramm je Einwohner machte der Hausmüll (Restmüll) 35 % der Haushaltsabfälle aus. Der Sperrmüll belief sich auf 2,3 Millionen Tonnen oder 28 Kilogramm je Einwohner (6 %). Damit fiel das Aufkommen an Haus- und Sperrmüll um knapp 0,1 Millionen Tonnen auf zusammen 15,4 Millionen Tonnen, den niedrigsten Stand seit 1990.